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Reitbodenpflege im Winter

Generell bedarf ein Reitboden Pflege, die natürlich auf die unterschiedlichen äußeren Einwirkungen abzustimmen sind. Da Tretschichten von Reitplätzen überwiegend aus Sand mit und ohne Zuschlagstoffe ist ein wichtiger Pflegeaspekt der Feuchtegehalt des Reitbelages, mit dem u. a. für die Stabilität der Sandschicht, also der Eindringtiefe des Hufes verändert werden kann. Weiter bindet die Feuchtigkeit Staubpartikel beim Beritt oder der Pflege.

Da ein Sandboden feine Poren aufweist kann er Wasser aufnehmen. Diese unter normalen Bedingungen notwendige Feuchtigkeit stellt aber bei Temperaturen unter 0° C Nutzer und Betreiber von Reitplätzen vor Probleme, da das Wasser in der Tretschicht gefriert und somit den eigentlich nachgiebigen Reitbelag erstarren lässt. Das Verschieben der Sandkörner zueinander ist durch das Eis nicht mehr möglich.

Gefrorene Unebenheiten, vor allem vorhandene tiefe Hufabdrücke, bergen die Gefahr, dass das Pferd (aber auch der fußläufige Mensch) umknickt, was zu Verletzungen führen kann. Die übliche Pflege der Oberfläche mittels eines Bahnplaners ist, je nach Frosttiefe, nur noch eingeschränkt bis gar nicht mehr wirksam. Unebenheiten, die vor dem Frosteintritt vorhanden waren, können nach dem gefrieren der Schicht nicht mehr ohne weiteres ausgeglichen werden. Hier gilt es die Wettervorhersage im Auge zu behalten, um Reitflächen so gut wie möglich in die frostigen Zeiten zu bringen.

Um dem Einfrieren entgegenzuwirken sollte bei vorhergesagten tieferen Temperaturen die Feuchtigkeit in der Sandschicht reduziert werden. Sie sollte also nicht mehr bewässert werden oder das Einsickern von Niederschlagswasser durch glätten und verdichten der Oberfläche reduziert werden.

Auch bei Temperaturen über Null führt die dunkle Jahreszeit zu Problemen, da Tretschichten nach Niederschlägen aufgrund der niedrigeren Temperaturen langsamer abtrocknen. Aus diesem Grund werden Reitplätze üblicherweise mit einem leichten Seitengefälle angelegt. Auch hier ist eine glatte Oberfläche von Vorteil, da überschüssiges Wasser ungehindert nach außen ablaufen kann und nicht in Hufabdrücken stehen bleibt.

Bei ergiebigerem Schneefall sollte vor dem Beritt der Schnee vom Reitplatz abgeschoben werden, da durch Druck der Pferdehufe der Schnee zu Eis gepresst wird, also Eisflächen entstehen, die überdies noch sehr uneben sind. Das Abtragen des Schnees ist auf ebenen Flächen leichter, also ein egalisieren des Sandes vor dem Schneefall ebenfalls von Vorteil. Da es nicht zu vermeiden ist, dass beim Abschieben des Schnees anhaftender Sand mit verschoben wird, sollte der Schnee nicht aus dem Reitplatz entfernt werden, sondern ein einer Ecke abgelagert werden. Das verkleinert zwar die Reitfläche, aber man vermeidet, dass Tretschichtbelag verloren geht, da der Sand nach dem Tauen des Schnees außerhalb liegt.

Man kann natürlich auch den Gefrierpunkt des Wassers durch das Einbringen von Zusatzstoffe herabsetzen, so dass das Wasser erst gar nicht gefriert. Diese Zusatzstoffe, es werden hauptsächlich Salze zur Vermeidung der Eisbildung eingesetzt, reduzieren durch das „Einbauen“ von Ionen aus dem Salz ins Wasser den Gefrierpunkt, so dass die Tretschicht bei Frost länger bereitbar bleibt. Es können im Grunde genommen alle Arten von Salzen verwendet werden. Üblicherweise wird Magnesiumchlorid (MgCl2) verwendet. Möglich ist aber auch Natriumchlorid (NaCl), Streumaterial aus Harnstoff (CH₄N₂O) oder Ammoniumsulfat ((NH₄)₂SO₄). Reitböden mit Magnesiumchlorid haben gegenüber Böden mit Natriumchlorid einen niedrigeren Gefrierpunkt (Magnesiumchlorid ca. -20° C, Natriumchlorid ca. -10° C). Darüber hinaus kann Magnesiumchlorid mehr Feuchtigkeit und dadurch mehr Staub binden.

Ein großer Nachteil an jeglicher Art von „Streusalz“ sind die negativen Einflüsse auf die Umwelt. Durch Niederschläge wird Salz aus der Tretschicht ausgewaschen. Salze mit Chlorverbindungen verändern die Bodenstruktur der unter dem Reitplatz liegenden Schichten. Gelangt das Salz in Gewässer schädigt es die Flora und Fauna und führt schlussendlich zu einer Grundwasserbelastung. Streumaterialien auf der Grundlage von Harnstoff führen, genauso wie das Ammoniumsulfat, zu einer „Überdüngung“ der Böden. Aus diesem Grund gelten in Deutschland partiell Verbote zur Verwendung von „Streusalz“. Und zu guter Letzt ist das Salz in der Tretschicht den Pferdehufen nicht zuträglich. Je nach Tiefe der Temperatur kann das in den Sandporen gebildete Eis auch durch aufreißen oder fräsen der Oberfläche mechanisch gebrochen werden.

Aufgrund der negativen Einflussfaktoren von „Streusalz“ geht meine Empfehlung unserer Umwelt zu liebe nur zur mechanischen Eisbekämpfung (Aufgrubbern/Auffräsen der gefrorenen Tretschicht).

Sollte „Streusalz“ auf Reitplätzen trotzdem Anwendung finden, sollten diese Stoffe kurz vor dem Frost oder Schneefall eingesetzt werden, da das Salz in Lösung gehen muss, um seine überschüssigen Ionen an das Wasser abgeben zu können. Alternativ könnte das Salz auch bereits in Wasser gelöst appliziert werden (durch Bewässerungsanlage, mittels Wasserfass o. dgl.).

Die Einarbeitungstiefe ist schlicht und ergreifend zunächst eine Kostenfrage und eine Frage der Schichtdicke des Reitbelages. Da Bodenschichten von der Oberfläche in die Tiefe einfrieren ist es für den Reitbetrieb im Winter meist ausreichend, wenn nur der obere Teil der Tretschicht (circa fünf oder sechs Zentimeter) frostfrei ist. Da bei Reitplätzen nach Erfahrung die Schichtdicke des Reitbelages im Mittel circa zwölf Zentimeter stark ist sollte das Salz nicht tiefer eingearbeitet werden ohne zu riskieren, dass die darunter liegende Schicht sich mit der Tretschicht vermischt.

 

 

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